Der Sachsenmarathon ist eine Reise wert

Carsten Maart und Daniel Röger nahmen im Mai am Sachsenmarathon 2010 teil.

Am 12. Mai sollte der Flug ins sächsische Brauna bei Kamenz starten. Eigentlich war geplant die Kropper FK-9 zu nutzen, aber aufgrund des Schadensfalles war dies nicht möglich. Sehr kurzfristig organisierten wir einen Breezer der Flugschule von Breezer Aircraft.

 

Auf dem Weg zum Flugplatz zeichneten sich dunkle Regenwolken und ein kräftiger Wind ab. Wir entschlossen uns unverhoffter Dinge diesen Tag abzuwarten, denn am darauf folgenden Tag war das Wetter besser vorhergesagt. Am nächsten Tag fuhren wir wieder zum Flugplatz raus, die Wolken schienen nicht auf großer Höhe zu sein, aber sie sahen fliegbar aus und auch der Wind hatte seine Richtung und Stärke zu unseren Gunsten verändert. GAFOR zeigte, dass es zwar ein etwas tieferes Wolkenband auf Mitte unseres Flugweges geben würde, dass sich jedoch im Tagesverlauf anheben sollte. Schnell beschlossen wir die beiden Breezer voll zu tanken und unsere Sachen einzuladen. Die Motoren wurden gestartet und um kurz nach 11 Uhr Lokal hoben wir in Husum ab. Der Flug verlief ohne Probleme und die Wolkenuntergrenze sowie die Sichtweite waren genau so, wie es GAFOR voraussagte. Nach etwas weniger als 3 Stunden hatten wir es geschafft! Nun noch schnell den Platz gesucht und gelandet.

Wir wurden freundlich begrüßt und bezogen die gemieteten Wohnwagen, die übrigens wirklich nützlich in den folgenden Tagen werden sollten. Da wir den ersten Tag des Sachsenmarathons durch das schlechte Wetter in Husum verpasst hatten, schauten wir uns den Flugplatz an und warteten auf die Ankunft der Streckenflugzeuge der ersten Route, welche das Wetter in Brauna natürlich genutzt hatten. Nach und nach trudelten alle der ca. 40 Maschinen ein und boten einen schönen Anblick. Neben den unzähligen C-42 waren auch 6 Kiebitze gekommen, die teilweise sehr schön lackiert waren. Der erste Tag endete am Lagerfeuer beim Bier inklusive Fliegergeschichten.

Am nächsten Morgen wurde allen ein 5 Sterne Frühstück angeboten und nach der morgendlichen Stärkung begann das Briefing, welches leider keine guten Bedingungen für die geplante Route ankündigte. Schließlich wurde der 2. Tag neutralisiert und als Alternativprogramm eine Stadtrundfahrt durch Dresden angeboten, welche unsere 1. Breezer-Besatzung auch wahrnahm. Daniel und ich kannten Dresden ja schon aus den Fliegerlagern in Kamenz aus unserer Segelfliegerzeit in Husum. Wir entschlossen uns die Gegend nördlich von Brauna zu erkunden, da dass Wetter nicht so schlecht war, als dass man überhaupt nicht fliegen konnte, es war halt nur zu schlecht für die geplante Strecke. Die Gegend in Sachsen ist wirklich ein Airlebnis: Die vielen Seen, Steinbrüche und Felder sind einfach ein traumhafter Anblick, den jeder Flieger gesehen haben sollte. Auf dem Rückflug besuchten wir noch kurz einige unserer Kamenzer Fliegerkollegen und besorgten noch ein paar Dinge aus der Stadt. Wieder in Brauna angekommen, zündete man das Feuer an und auch der 2. Abend endete am gemütlichen Feuer, zu erzählen gab es immer was.

Als der 3. Tag anbrach zogen dunkle Wolken über den Platz und die schon am Vorabend geänderte Route in den Nordosten wurde auf die Hälfte gekürzt und das Briefing verschob sich um eineinhalb Stunden um das Wetter abzuwarten. Leider war es so auch nicht möglich die Route nach Polen und Tschechien zu fliegen, die sicherlich sehr interessant geworden wäre. Nach einer weiteren Verschiebung des Briefings wurde nun auch der letzte Flugtag neutralisiert, da das Wetter einfach zu schlecht war. Eigentlich saßen wir fast den ganzen Tag am gemütlichen Feuer und auch ein wenig Regen konnte uns nichts anhaben. In der Halle wurden einige Videos auf die Leinwand geworfen, sodass z.B. „Die tollkühlen Männer in ihren fliegenden Kisten“ für einiges Gelächter sorgten. Abends stand die Siegerehrung an, bei der wir sogar den 3. Platz für die weiteste Anreise belegten. Gegen die Schweizer Cracks jedoch, die über 490 km mit ihrer C-22 zurückgelegt hatten, konnten wir uns natürlich nicht durchsetzen ;).

Das Highlight des letzten Abends waren zwei Entertainer, die uns comedymäßig zum lachen brachten. Es war ein schöner abschließender Abend, der mit einem tollen Feuerwerk unterstrichen wurde.

Nach der letzen Nacht in unseren Wohnwagen (die bei dem schlechten und sehr kalten Wetter Gold wert waren) machten wir uns nach dem Frühstück und der Flugvorbereitung so langsam auf die Socken. Von Jan Altenkirch, dem Organisator, wurden wir freundlich verabschiedet und uns wurde nahe gelegt, nächstes Jahr doch wiederzukommen, was wir natürlich bejahten.

Der Rückflug, nach eingangs schlechter Sicht, die sich aber schnell besserte auf mehr als 10km, verlief ebenfalls problemlos. In Stendal-Borstel noch schnell zwischengetankt, da wir einigen Gegenwind hatten, ging es weiter in Richtung Heimat. Das Wetter war traumhaft, nur der Wind war ziemlich stark, weswegen wir uns entschlossen in Kropp und nicht in Husum zu landen, da der Wind hier fast genau auf der Bahn lag. In Kropp gelandet, stiegen wir glücklich aus und ließen uns vom Flugplatz abholen.

Der Sachsenmarathon war, auch wenn wir nicht viel geflogen sind, ein tolles Event und ist absolut empfehlenswert. Toll war auch, dass es immer Programm gab, auch bei schlechtem Wetter. Langeweile wurde so sehr gut kompensiert. Man trifft viele nette Leute und verbringt eine wirklich schöne Zeit miteinander. Wir haben beschlossen nächstes Jahr wieder hinzufliegen und vielleicht kommt ja der ein oder andere mit. Wir möchten uns ganz herzlich bei Breezer Aircraft bedanken, dass wir den Breezer so kurzfristig noch mitbekamen! Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an Jan Altenkirch und alle Helfer, die den Sachsenmarathon möglich gemacht haben!

Die Breezer-Besatzungen:

D-MQBA: Siegfried und Jan Horstmann

D-MDBR: Daniel Röger und Carsten Maart

Hier der Bericht als PDF zum Download >>>